Die Entscheidung, ob und wann sein Haustier eingeschläfert werden soll, ist eine der schwersten Entscheidungen, die ein Tierbesitzer fällen muss. Ein häufiger Grund zum Einschläfern ist der Wunsch, unnötiges Leiden zu begrenzen.
Das Gesamtbild aus körperlichem und geistigem Wohlbefinden entscheidet über die Lebensqualität eines jeden Lebewesens. Man sollte sich also sehr differenziert die verschiedenen Aspekte anschauen, die die individuelle Lebensqualität seines Tieres ausmachen.
Es ist wichtig, daran zu denken, dass alle Haustiere unterschiedlich sind. Was für das eine als schlechte Lebensqualität gilt, kann für ein anderes anders sein.
Ich möchte Ihnen hier ein paar Hilfen an die Hand geben, die Sie unter Umständen in einer solch schwierigen Zeit unterstützen können.
1) Wie sah ihr Tier vor der Erkrankung aus? Wie hat es sich verhalten?
Manchmal sind die Veränderungen schleichend,
und daher schwer zu erkennen. Machen Sie regelmässig Fotos oder kleine Videosequenzen, die Sie sich von Zeit zu Zeit ansehen. Das kann helfen, sich entscheidende Veränderungen selbst vor Augen zu führen.
2) Beginnen Sie einen Kalender, in dem Sie gute und schlechte Tage markieren, evtl. sogar unterteilt in Vor-, Nachmittag und Nacht. Das kann man z.B. leicht mit unterschiedlichen Farben machen. So lässt sich relativ schnell erkennen, wenn die „schlechten“ Tage anfangen, die guten zu überwiegen.
3) Schreiben Sie eine konkrete Liste mit drei bis fünf Dingen, die Ihr Haustier gerne tut. Wenn Ihr Haustier nicht mehr in der Lage ist, diese Dinge zu genießen, ist seine Lebensqualität wohlmöglich deutlich eingeschränkt.
4) Sprechen Sie mit Ihrem Tierarzt, Ihrer Tierärztin über Ihre Beobachtungen, Gedanken, Bedenken und Ängste. Ihr Tierarzt kann Ihnen diesen schweren Entscheid nicht abnehmen. Er wird sich aber für das Wohlergehen Ihres Tieres einsetzen und helfen dessen Lebensqualität zu verbessern, solange das möglich ist. Und wenn das nicht mehr geht, haben wir bei unseren Tieren die Möglichkeit, sie vor unnötigem Leiden zu bewahren. Es ist quasi das letzte Geschenk, das letzte Dankeschön an unsere treuen Begleiter.