Was kommt nach dem Einschläfern?

Vom Loslassen, Trauern und schönen Erinnerungen

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Nach dem Abschied von unserem Tier liegt es an uns, zu bestimmen, was mit seinen sterblichen Überresten nach dem Einschläfern geschehen soll. Dies ist eine sehr persönliche Entscheidung. Mittlerweile gibt es hier viele Möglichkeiten.
Gleichzeitig bedeutet der Verlust eines geliebten Haustiers für die meisten Besitzer einen grossen Einschnitt in ihrem Leben. Ein geliebtes Familienmitglied ist auf einmal nicht mehr da. Es hinterlässt eine grosse Lücke. Damit umgehen zu können, ist weder leicht noch selbstverständlich. Wie beim Verlust eines uns nahestehenden Menschen ist es jetzt wichtig, dass wir unsere Gefühle und die Trauer um unser Tier zulassen. „Die Zeit heilt alle Wunden“ gilt nur, wenn die Trauer durchlebt und nicht verdrängt wird. Am Ende dürfen Freude und Dankbarkeit stehen, dass unsere Tiere auf immer in unserer Erinnerung mit uns vereint bleiben.

Häufige Fragen zum Thema

Was kommt nach dem Einschläfern

Das richtet sich in erster Linie nach Ihren Wünschen. Sie können ihr Tier unter gewissen Voraussetzungen bei sich im Garten beerdigen.

Mittlerweile gibt es in der Schweiz auch Tierfriedhöfe für die Erdbestattung von Haustieren, zum Beispiel der Tierfriedhof am Wisenberg und der Tierfriedhof Emmenbrücke. Auf beiden Tierfriedhöfen besteht die Möglichkeit, sein Tier einzeln oder in einem Gemeinschaftsgrab beizusetzen. Sie können den Namen Ihres Tieres auf einer Gedenktafel eingravieren lassen. Wünsche, zum Beispiel in Hinblick auf den Standort des Grabes, werden nach Möglichkeit berücksichtigt.

Eine andere schöne Möglichkeit sind Tierwälder, die es mittlerweile in Hosenruck und anderen Standorten gibt. Hier können Sie die Asche Ihres Tieres bei einem selber ausgesuchten Baum oder bei einem Gemeinschaftsbaum beisetzen. Diese Grabstätte im Wald kann jederzeit besucht werden. Die Bäume bleiben mindestens 20 Jahre erhalten.

Sie können Ihr Tier kremieren lassen. Sie finden hier nähere Informationen zu den Tierkrematorien in der Schweiz. Die Krematorien bieten eine Sammelkremation oder eine Einzelkremation an. Bei der Sammelkremation wird die Asche Ihres Tieres zusammen mit der anderer Tiere auf dem Gelände des Tierkrematoriums würdevoll beigesetzt. Bei der Einzelkremation steht Ihnen diese Möglichkeit der Beisetzung ebenfalls offen. Alternativ können Sie aber die Asche Ihres Tieres in einer Urne Ihrer Wahl, einem Holzkistchen oder einem Stoffsäckchen zurückerhalten. Mittlerweile bieten die Krematorien auch besondere Andenken, wie zum Beispiel die Herstellung eines Edelsteins, an. 

Mehr Informationen finden Sie unter Links + Downloads.

Ja, das geht nach Absprache direkt mit dem Krematorium. Sie können Ihr gestorbenes Tier dann selbst zum vereinbarten Zeitpunkt ins Krematorium bringen und dort bei der Einäscherung dabei sein.

Soweit erlaubt können Sie ihr Tier auf Ihrem Grundstück beisetzen. Sie können es zu ihrem Tierarzt bringen und ihm Ihre weiteren Wünsche mitteilen, er wird es für Sie arrangieren. Sie können mit einem Tierkrematorium Ihrer Wahl direkt Kontakt aufnehmen. Sie können mich anrufen und mir Ihre Wünsche für das Krematorium mitteilen und ich kümmere mich für Sie darum.

Wenn Sie Ihr Tier im eigenen Garten begraben möchten gilt es einiges zu beachten. Grundsätzlich ist es nur auf Privatgrund und bis zu einem maximalen Gewicht von 10 kg erlaubt. Mieter müssen die Einwilligung ihres Vermieters einholen. Für die Jahre nach dem Begraben eines Tiers darf weder ein Umzug geplant sein, noch ein Gartenumbau oder die Neubepflanzung des Gartens. Sie dürfen einen Karton- oder Holz-Sarg verwenden, Plastiktüten hingegen nicht.
Zudem gibt es noch ein paar Punkte zu beachten:
Tiere dürfen nicht in der Nähe von Quellen oder Reservoirs mit Trinkwasser vergraben werden. Plätze zum Vergraben von Tierkörpern dürfen nicht in Grundwasserschutzzonen (Zonen S 1, S 2, S 3) und in Grundwasserschutzarealen liegen. Sie dürfen nicht in Gebieten mit vernässtem Boden liegen oder in Gebieten, die überschwemmungs-, steinschlag-, rutsch- oder besonders erosionsgefährdet sind. Die vergrabenen Tierkörper müssen mindestens 2 m über dem Grundwasserspiegel liegen und mit einer Erdschicht von mindestens 1,2 m Dicke überdeckt werden. (Verordnung über die Entsorgung von tierischen Nebenprodukten (VTNP), Artikel 25, Anhang 7)

Nein, das ist nicht erlaubt. Wer seinen toten Vierbeiner auf öffentlichen Grund, wie zum Beispiel am oder im Wald oder am Wegesrand beisetzt, macht sich strafbar.

Mit folgenden Anregungen möchte ich Sie ermutigen, den Abschied von Ihrem Tier so zu gestalten, wie es sich für Sie richtig anfühlt. Ich bin mir sicher, dass es noch eine Vielzahl weiterer Möglichkeiten gibt, mit ganz persönlichen Botschaften und Bedeutungen, die nur Sie und Ihr Tier verstehen. Und das ist gut so.

Ein professioneller Tierfotograf kann für Sie beide in den letzten gemeinsamen Wochen noch einmal ihre Verbindung in schönen Bildern festhalten.

Sie können ein Fotobuch mit den schönsten Bildern aus dem Leben Ihres Vierbeiners gestalten und sich nochmal an all die schönen Momente erinnern, die Ihr Tier Ihnen geschenkt hat. Das Buch lässt sich durch Notizen, Gedanken, Botschaften vervollständigen.

Entzünden Sie zusammen eine Kerze für Ihr Tier und schicken Sie ihm Ihre guten Wünsche.

Schreiben Sie Ihrem Tier einen Abschiedsbrief. Darin können Sie alles festhalten, was Ihnen am Herzen liegt: Ihre Gedanken, Gefühle, die Freude, die Ängste, die guten und die schwierigeren Zeiten, die Sie zusammen durchlebt haben. Diesen Brief können Sie aufbewahren, z.b. in einer Erinnerungsbox, Sie können ihn Ihrem Tier mit auf den Weg geben, ihn Verbrennen und die Asche aufsteigen lassen.

Eine Erinnerungsbox mit Pfotenabdrücken, persönlichen Gegenständen des Tieres, Fotos ist ebenfalls eine schöne Art sich zu erinnern.

Eine weitere Idee wäre ein Erinnerungsglas. Sie können dieses Glas mit Zetteln oder gesammelten Steinen füllen, auf denen Sie Eigenschaften oder Vorlieben Ihres Tieres festhalten. Oder kleinen Botschaften, die Sie Ihrem Tier mit auf den Weg geben möchten. Sie können das Glas als Erinnerung aufbewahren. Steine könnten Sie alternativ auf das Grab des Tieres oder an eine Stelle im Wald oder Garten legen, an der sich Ihr Tier gern aufgehalten hat.

Mittlerweile gibt es auch eine Vielzahl an ganz persönlichen Schmuckstücken, vom Kettenanhänger bis hin zum Edelstein. Diese können einerseits mit etwas Asche oder Tierhaaren gefüllt sein oder auch daraus hergestellt werden.

Sie können zu Ehren Ihres Tieres eine Gedenkfeier machen und liebe Menschen einladen, die Ihr Tier kannten. Erzählen Sie sich kleine Geschichten aus dem Leben des Tieres.

Sie können sich eine Abschiedszeremonie ausdenken und zum Beispiel dabei die Asche Ihres Tieres an seinem Lieblingsplatz verstreuen oder einen Baum pflanzen, den Sie weiterhin besuchen können. So schliesst sich der Kreislauf des Lebens.

Es ist mir sehr wichtig, dass Sie sich vollkommen darüber im Klaren sind, welches Geschenk Sie Ihrem Tier mit dem Einschläfern machen. Niemand möchte sein Tier zu früh einschläfern lassen, niemand will sein Tier unnötig lange leiden lassen. Mit dem bewussten Entscheid zum Einschläfern ersparen Sie Ihrem Tier dieses Leiden. Erkennen Sie sich für Ihren Mut und Ihre Selbstlosigkeit an.

Ein Familienmitglied, ein langjähriger Freund und treuer Begleiter ist nicht mehr da und hinterlässt eine grosse Lücke in Ihrem Leben. Lassen Sie die Trauer zu. Es ist in Ordnung traurig zu sein, starke Emotionen dürfen sein. Unsere Tränen helfen unsere Wunden zu heilen. Ein Abschiedsbrief, ein Abschiedsritual für sich oder im Kreise der Familie, Gespräche mit Freunden, anderen Tierhaltern.. es gibt viel.

Das Tierkrematoirum Seon bietet einen virtuellen Raum für trauernde Tierbesitzer. Mit einem Eintrag können Sie Ihrer Liebe für Ihr Tier in dieser Gemeinschaft Ausdruck verleihen.

Bleiben Sie mit Ihrer Trauer nicht allein. Trauer um verstorbene Tiere mag vor allem bei Nicht-Tierhaltern auf etwas Unverständnis treffen, aber es tut sich zum Thema Tiertrauer immer mehr in unserer Gesellschaft.
Die Paulus Akademie hat in Zürich bereits zweimal einen Trauergottesdienst für Tiere durchgeführt. Ein solcher Anlass kann heilsam sein. Sie sind nicht allein! Wenn Sie das Gefühl haben, Sie brauchen hier mehr Unterstützung, scheuen Sie sich nicht davor, diese zu suchen. Es gibt in der Schweiz eine Vielzahl an Psychologen, Psychotherapeuten und Trauerbegleitern, die sich auf Trauerbewältigung spezialisiert haben und Ihnen hier zur Seite stehen können. Trauer ist Trauer, ob nun um einen Menschen oder ein Tier getrauert wird.

Eine gesunde Trauer ist Voraussetzung, um irgendwann wieder mit Freude an die schöne Zeit mit Ihrem treuen Vierbeiner zu denken.