Palliative Pflege für Haustiere

Weil sie uns alles bedeuten

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«Es geht nicht darum, dem Leben mehr Tage zu geben,
sondern den Tagen mehr Leben.»

Cicely Saunders

Unter Palliativer Pflege für Haustiere versteht man alle Massnahmen, die das Leiden eines unheilbar kranken Tieres lindern. Im Fokus der Palliativen Pflege von Haustieren steht bestmögliche Lebensqualität bis zum Ende, nicht die Heilung der Patienten.
Der kommende Tod des geliebten Tieres wird akzeptiert. Wenn es uns gelingt, diesen Gedanken anzunehmen, müssen wir nicht länger aus Selbstschutz die Anzeichen des Alterns und Leidens bei unseren Hunden und Katzen ignorieren. Indem wir sie erkennen, können wir proaktiv etwas dagegen unternehmen.

Was umfasst die Palliative Pflege

Palliativpflege für unsere Haustiere verfolgt einen ganzheitlichen Ansatz und berücksichtig alle wichtigen körperlichen und psychischen Lebensbereiche ihres Tieres. Das kann unter anderem beinhalten:

  • Schmerzbehandlung
  • Optimierung der Flüssigkeits- und Nährstoffversorgung
  • Linderung belastender Umstände wie wiederkehrende Angst- und Stresszustände oder chronische Übelkeit
  • Management von Inkontinenz
  • Pflegerische Massnahmen zur Sicherstellung von Hygiene und Wohlbefinden, wie das korrekte Anlegen und Wechseln von Windeln oder Verbänden
  • Unterstützung, auch mit Hilfsmitteln, um möglichst lange körperlich und geistig aktiv zu bleiben

Die Pflege zuhause

Die Palliative Pflege Ihres Tieres zuhause ermöglicht eine individuelle, kontinuierliche Betreuung und Behandlung Ihres Tieres in seiner gewohnten Umgebung. Mit meinem Besuch unterstütze ich Sie vor Ort in Ihrer mitunter sehr anspruchsvollen Aufgabe. Gemeinsam erstellen wir einen Pflegeplan für Ihr Tier, der ganz auf Ihre persönlichen Gegebenheiten und Bedürfnisse abgestimmt ist. Ich zeige Ihnen, wie Sie einfache pflegerische Massnahmen selbst korrekt durchführen können. Sie lernen, Hinweise auf Schmerzen und eine eingeschränkte Lebensqualität bei Ihrem Tier zu erkennen. Ganz nach Ihrem Bedarf komme ich im Anschluss regelmässig vorbei. Ihr Tier ist in seinem letzten Lebensabschnitt liebevoll umsorgt.

Häufige Fragen zum Thema

Palliative Pflege für Haustiere

Ein Hausbesuch für die Palliative Pflege Ihres Hundes oder Ihrer Katze hat für mich zwei Ziele: Ich möchte mit Ihnen gemeinsam die Lebensqualität Ihres Tieres für diese letzte Zeit mit einem individuellen Plan optimieren. Gleichzeitig ist es mir wichtig, Sie als Besitzer in Ihrer anspruchsvollen Aufgabe unterstützen. Ein pflegebedürftiges Tier zu haben kann sehr anstrengend und belastend sein und manchmal leidet aufgrund von Überforderung darunter die Beziehung zum Tier. Das muss aber nicht sein.
Ganz auf Ihre Bedürfnisse abgestimmt, werde ich vor Ort mit Ihnen in 1-2 Stunden die für Sie relevanten Aspekte der Palliativpflege für Ihr Tier und wichtige Fragen in Bezug auf die Lebensqualität Ihres Tieres durchgehen. Wenn angezeigt und gewünscht, werde ich schon beim ersten Besuch therapeutische Behandlungen durchführen. Das kann z.B. für einen Patienten mit chronischer Niereninsuffizienz eine Infusion und ein effektives Management von Übelkeit sein. Ich zeige Ihnen, wie Sie sinnvolle Massnahmen selber korrekt durchführen. Folgende Beratungen und Besuche richten sich ganz nach Ihren Bedürfnissen und Wünschen.
Ein zentraler Punkt der Palliativen Pflege von Tieren zuhause ist sicherzustellen, dass es nicht leidet und keine Schmerzen hat. Tiere empfinden Schmerz wie wir. Aber sie zeigen ihn unter Umständen anders. Allgemeine Hinweise für Schmerzen können beispielsweise sein:
Sprünge, z.B. ins Auto, auf die Fensterbank, das Sofa, den Lieblingsplatz werden vermieden oder erst nach einem Zögern ausgeführt. Die Tiere brauchen lange, bis sie eine angenehme Liegeposition gefunden haben und wechseln selbst dann noch häufig die Position. Sie schlafen unruhiger. Sie haben weniger Energie, wirken lethargisch, haben weniger Appetit, atmen schneller, auch die Herzfrequenz kann durch Schmerz ansteigen. Tiere mit Schmerzen ziehen sich zurück, wirken teils teilnahmslos, manche werden aber auch reizbar bis aggressiv. Manchmal beschränkt sich der Schmerz auf eine bestimmte Körperregion. Die Tiere kratzen, lecken oder benagen diese Stellen dann vermehrt oder weichen hier Berührungen aus. Sehr starke Schmerzen führen unter anderem zu Hecheln, Erbrechen und gekrümmter Körperhaltung.
Wir werden gemeinsam besprechen, ob Ihr Tier Anzeichen von Schmerzen zeigt, wie Sie diese selbstständig erkennen und was wir dagegen unternehmen können.
Jedes Tier hat ein Recht darauf, dass seine Schmerzen gelindert werden. In der Palliativen Pflege von Tieren geht es um ein höchstmögliches Mass an Schmerzlinderung in der letzten Lebensphase. Oft bewährt sich hier das sogenannte multimodale Schmerzmanagement. Das bedeutet, dass verschiedene Möglichkeiten der Schmerztherapie kombiniert werden, um das beste Ergebnis für Ihr Tier zu erreichen.

  • Eine sich ergänzende Zusammenstellung verschiedener Schmerzmittel
  • Kräuter (Phytotherapie)
  • Akupunktur bewährt sich auch bei Tieren für die Therapie von chronischen Schmerzen und Erkrankungen. Ich biete Akupunktur sowohl zur Schmerztherapie als auch zur allgemeinen Unterstützung und Stärkung meiner palliativen Patienten an.
  • manuelle Therapien wie Chiropraktik, Physiotherapie, Aquatraining
  • Massnahmen zur Verhinderung von Stress und Angst
  • Hilfsmittel wie Tragegeschirre und Toe grips
  • Anpassungen in der Wohnung, um Stürze zu verhindern
Es ist mittlerweile gut erforscht, wie Erschöpfung, Stress und Angst Schmerzen verstärken oder gar auslösen können. Gelingt es uns, diese Faktoren zu reduzieren, reduzieren wir Schmerzen bei unserem Tier.
Hierher gehören Faktoren wie:

  • Stolpern, Stürze, Prellungen, Verletzungen aufgrund zunehmender Unsicherheit und Schwäche beim Aufstehen, Abliegen und der Bewegung allgemein
  • Zunehmend eingeschränkte Orientierung aufgrund nachlassender Sinneswahrnehmungen wie Riechen, Hören, Sehen
  • Zunehmender Kontrollverlust über die eigenen Körperausscheidungen
  • Stress der Besitzer, z.B. durch Überforderung mit der Pflege des alten Tieres
Alte Tiere, insbesondere palliative Patienten, haben viel von ihrer Muskelmasse und Kraft verloren. Ihr Gang wird unsicherer. Gerade ältere Hunde haben oft Mühe mit dem Aufstehen und rutschen weg, sie stolpern und fallen öfters. Aus dieser Erfahrung und dem Schmerz des Sturzes entsteht eine zunehmende Unsicherheit und auch Furcht vor erneuten Prellungen. Hilfsmittel, die ein Ausrutschen und ein Stürzen verhindern sind beispielsweise Toe grips oder ein Haltegeschirr zur Unterstützung beim Aufstehen und Laufen. Solche Hilfsmittel können einen grossen Unterschied im Alltag unserer Haustiere ausmachen und erlauben ihnen weiterhin ein gewisses Mass an Mobilität.
Vielleicht ist Ihnen schon aufgefallen, dass Ihr Hund in der Abenddämmerung unsicherer reagiert als vor ein paar Jahren? Einen Strauch anbellt oder plötzlich ohne für uns ersichtlichen Grund die Haare stellt? Hat sich Ihr Hund oder Ihre Katze schon mal erschreckt, wenn Sie sich ihnen von hinten genähert haben?
Viele alte Hunde und Katzen sehen, hören und riechen schlechter, wenn sie in die Jahre kommen. Dadurch sind sie in ihrer Orientierungs- und Reaktionsfähigkeit deutlich eingeschränkt, das verunsichert. In einem lebhaften Haushalt mit mehreren Tieren unterschiedlichen Alters und Charakters kann das Dauerstress oder Angst erzeugen.

Ist Ihnen bereits aufgefallen, dass die wirklich alten Tiere, insbesondere Katzen, oft sehr dünn sind? Das liegt an verschiedenen Faktoren. Ein wichtiger Aspekt ist aber, dass sie sich zeitlebens vornehmlich über den Geruchssinn orientiert haben. Wenn dieser nachlässt, verliert das Futter sehr an Attraktivität oder wird nur erschwert aufgefunden. Fressen, das für die meisten unserer Haustiere einen hohen Stellenwert hat, wird auf einmal uninteressant. Infolge dessen nehmen geriatrische Vierbeiner weniger Kalorien zu sich. Gerade jetzt ist aber eine gute Versorgung mit hochwertigen Nährstoffen wichtig. Fehlen zum Beispiel die Proteine, baut der Körper die eigene Muskelmasse ab. Je weniger Muskeln, desto weniger Kraft, desto höher die Belastung der Gelenke und damit auch die Schmerzen.
Bereits kleine Anpassungen in der Ernährung, wie zum Beispiel das Anwärmen des Futters, damit es es intensiver riecht und damit auch schmeckt, können einen grossen Unterschied machen.

Viele meiner geriatrischen Patienten leiden an Schlafstörungen, Ruhelosigkeit und kognitiven Dysfunktionen, geistiger Verwirrung. Stundenlanges Miauen oder Bellen in der Nacht ohne ersichtlichen Grund kann für alle Beteiligten kräfteraubend werden. Um den eingeschränkten körperlichen und geistigen Möglichkeiten unserer Tiere entgegen zu kommen, gibt es verschiedene Strategien, wie medikamentöse Unterstützung und Anpassungen im Alltag, die helfen können, und die ich jeweils individuell auf Ihr Tier angepasst mit Ihnen besprechen werde.

Unsere Hunde und Katzen sind in der Regel seit Welpenalter stubenrein. Im Alter und vor allem im letzten Lebensabschnitt kann es hier vermehrt zu Problemen kommen. Schwierigkeiten bei der Hygiene können zu Infektionen führen. Urin- und Kot-Inkontinenz des Haustieres kann eine bis anhin sehr enge Mensch-Tier Beziehung belasten. Auch andere Probleme wie Verstopfung können zum Problem werden.
Ich informiere Sie über für alle Beteiligten vertretbare und respektvolle Möglichkeiten des Hygiene-Managements unserer pflegebedürftigen Tiere zum Lebensabend.

Preise für Palliative Pflege

Der erste Hausbesuch für Palliative Pflege beinhaltet ein ausführliches Gespräch, eine gründliche Untersuchung Ihres Tieres, die Beurteilung seiner Lebensqualität, das Erstellen und Besprechen eines Behandlungsplans sowie erste unterstützende Behandlungen.
Folgebesuche dienen der Verlaufskontrolle und fortlaufenden Behandlungen. So kann Ihr Tier kontinuierlich optimal begleitet werden und der Behandlungsplan immer den aktuellen Bedürfnissen Ihres Tieres angepasst werden.

Preise

Grundtaxe Hausbesuch: CHF 50,
pro Besuch und Haushalt, unabhängig von der Anzahl behandelter Tiere, bei Terminvereinbarung mindestens 24h vor Termin
für kurzfristiger vereinbarte Termine, sowie Termine ausserhalb der Praxiszeiten gelten andere Tarife

Fahrtkosten:
für PLZ 8964, 8965, 8967: keine weiteren Anfahrtskosten
andere PLZ: CHF 2 pro gefahrener km von/bis PLZ 8965 Zentrum

Konsultation: ab CHF 35
Die Konsultation wird einmalig pro Besuch und Haushalt berechnet und richtet sich nach der Dauer der Beratung, unabhängig von der Anzahl der behandelten Tiere. Weitere Leistungen, klinische Untersuchungen, Diagnostik, Medikamente, Verbandsmaterial, externe Laboruntersuchungen o.ä. werden separat verrechnet.

Telefonische/ Email Beratungen:
nach Zeitaufwand: CHF 30 – CHF 50

Ich bin als mobile Kleintierärztin bis zu 20 km rund um den Mutschellen (PLZ 8965) unterwegs.